Wer hat euch verraten? Die Antwort, die jeder europäische Säugling noch vor ma-ma flüssig sprechen kann, wird in den USA von der jüngeren Generation im Sommercamp des Lebens gerade mühsam gepaukt.
Dass Barack Obama in den USA zum Präsidenten gewählt werden konnte, konnte nie ernsthaft als Indiz für die Erneuerbarkeit des US-amerikanischen politischen Systems gewertet werden. Eher noch als einen gerade noch zu tolerierenden Systemfehler, der durch die Macht der herrschenden Institutionen sukzessive behoben werden sollte.
Obama ist so gesehen eine tragische Figur.
Lotta Suter kommentierte die kommenden Präsidentschaftswahlen in der WOZ so: „Zum ersten Mal in der Geschichte des Landes wird das Präsidentenamt auf ganz legale Weise den Meistbietenden feilgeboten, abgesegnet vom rechtslastigen Obersten Gericht der USA. Wenn das grosse Geld den politischen Prozess ungehindert und anonym beeinflussen kann, wird die Demokratie zur Farce.“ „Wahlen sind für Trottel“, folgert Robert Scheer im US-amerikanischen Onlinemagazin Truthdig ernüchtert.
Die Website www.opensecrets.org listet die Top-Unterstützer_innen für den republikanischen Kandidaten Mitt Romney auf. Überraschenderweise finden sich an der Spitze der Financiers ausschliesslich Namen, die es in den letzten Jahren zu großer Popularität brachten: Goldman Sachs, JPMorgan Chase & Co, Morgan Stanley, Bank of America, Credit Suisse Group, Citigroup Inc, und Barclays.
Im Falle eines Sieges von Romney darf man gespannt sein, wie die Politik der bedeutendsten Volkswirtschaft das Banken- und Spekulationswesen in den notwendigen Abgrund fahren wird können.
Währenddessen artikulieren Justin Monticello und Ryan Newbrough ihre von Obama enttäuschten Heilserwartungen in einem vielbeachteten Video. und hoffen mit ihrem Singsang auf eine Läuterung ihres früheren Idols: Der faule Willy solle wieder faul werden.
Nevertheless, wir hoffen mit ihnen.