Das Friedel54 Kollektiv reiste nach Wien um mit dem Wiener Immobilieninvestor Citec Immo Invest GmbH ein Gespräch zu suchen. Die Mieter_innen der Friedel54 sollen durch Mieterhöhungen von bis zu 200 Prozent aus dem Haus gedrängt werden, so das Kollektiv, dem im Haus befindlichen Kiezladen wurde der Vertrag bereits gekündigt.
Das Kollektiv kämpft dagegen und möchte einen Vorschlag unterbreiten.
Mit Unterstützung des Mietshäuser Syndikats soll das gentrizierungsbedrohte Haus vom Immo-Investor Citec freigekauft werden. Doch die Citec zeigt sich beim Wien-Besuch nicht gesprächsbereit.
Das immobilenkaufinteressierte Friedel54 Kollektiv kündigte heute unter polizeilicher Videoüberwachung am Geschäftssitz der Citec, am Parkring 12 an: „Wir kommen wieder. Keine Frage.“
Wohnraum für alle
Wohnraum ist ein Menschenrecht. Verdrängung von Mieter_innen und die mordende Abwehr von Geflüchteten durch die Festung Europa sind aktuelle Facetten des Kapitalismus: Rassismus und Ausgrenzung, Austerity und Prekarisierung.
Ohne gemeinsamen Widerstand scheint die Eskalierungsskala der radikalisierten europäischen Regierungen nach oben hin offen.
Die Häuser denen, die sie brauchen, greift nicht nur kapitalistische Verwertungslogiken an, sondern schließt auch jene mit ein, die sie am notwendigsten brauchen: Geflüchtete Menschen. Menschen, die aus Krisengebieten flüchten müssen. Krisen, an denen die Europäische Union und Nordamerika wesentliche Verursacher_innen sind.
Die von einem entdemokratisierten Ungarn in Gang gesetzte, aggressive Abwehr von Menschen auf der Flucht wurde von einer extrem rechts gewendeten österreichischen Regierung dankbar aufgegriffen.
Safe passage
Als sich abzeichnete, dass sich die Fluchtrouten vom gefährlichen Seeweg über das Mittelmeer auf das Land verlegen, schickte Österreich sofort Polizeikräfte auf den Balkan. Inwieweit österreichische (und andere europäische) Polizeien von den Misshandlungen von Refugees in Idomeni/Gevgelija Kenntnis erlangten oder diese sogar billigten, ist nach heutigem Kenntnisstand unklar.
Internationales Polizeiaufgebot sieht bei Misshandlungen zu
Ein Augenzeuge, der das Geschehen durch den Zaun hindurch beobachtet hat, berichtete in der besagten Nacht seien nicht nur mazedonische Polizei und Militär anwesend gewesen. Seiner Aussage nach, war internationale Polizei vor Ort, die er an Hand der unterschiedlichen Abzeichen erkennen konnte.
Quelle: http://moving-europe.org/2016/03/06/brutal-revenge-against-protesters/
Eine parlamentarische Untersuchung dazu und zu anderen mutmaßlichen Verbrechen radikalisierter europäischer Regierungen dürfen in absehbarer Zeit nicht erwartet werden.
Hier noch ein paar pics der heutigen Demo in Wien:
Links:
Sowohl die Hausgemeinschaft als auch der Kiezladen Friedel54 sind auf Facebook und auf twitter präsent.
Die Webpräsenz Kiezladen Friedel54 findet sich hier https://friedel54.noblogs.org/
Die Website http://friedelstrasse54.blogsport.eu/ ist derzeit nicht erreichbar.
Berichte zur Festung Europa hier: