Atemberaubend und widerwärtig verweigert Deutschland, sich seiner kriegsverbrecherischen Vergangenheit zu stellen.
Ratko Mladić wird vorgeworfen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen während des Bosnienkrieges begangen zu haben.
Ratko Mladić hat das Pech kein Deutscher zu sein. Hätte man den deutschen Staatsbürger Ratko Mladić danach gefragt, ob er ausgeliefert werden soll, ob er sich vor einem Gericht, den ihm vorgeworfenen Straftaten stellen will, was wäre gewesen wenn?
Ich denk mal darüber nach, ich glaube aber eher nicht, dass ich vor einem ausländischen Militärgericht stehen möchte. Nein, ich bin mir sicher. Mein gemütliches Leben in Deutschland lasse ich mir nicht von ein paar wild gewordenen linken Staatsanwält_innen kaputt machen.
Undenkbar?
Ganz und gar nicht. Zwölf deutsche mutmaßliche Kriegsverbrecher müssen sich nicht persönlich vor einem Gericht verantworten. Deutsches Unrecht macht es möglich. „Skandalös“ findet Anne Lepper von der Arbeitsgemeinschaft Reggio-Emilia, die sich um öffentliche Aufklärung über die deutschen Verbrechen in Italien bemüht, deutsches Recht, nach dem nationalsozialistische Täter selbst im EU-Ausland nur dann der Gerechtigkeit zugeführt werden können, wenn sie persönlich einwilligen.
Alle Kriegsverbrecher sind gleich – Kriegsverbrecher aus dem Norden sind gleicher? Wer versteigt sich da, gebetsmühlenartig zur Verteidigung einer abendländisch-christlichen Wertegemeinschaft aufzurufen?
Mehr Infos:
http://www.keine-ruhe.org/node/162
http://www.istoreco.re.it/default.asp?page=1275,ITA (italienisch)