Seit gestern ist es offiziell Winter. Das hat den Vorteil, dass ab heute die Tage wieder länger werden. Aber mit einer gewissen Lebenserfahrung wissen wir, dass jede Münze zwei Seiten hat.
Die dunkle Seite des Winters sind seine Niederschläge. Macht der Winter Niederschlag, ist dieser nicht brutal, nicht hagelig und prasselig, sondern leicht und flockig, ganz wie Mutters Kuchen oder der vom Meisterbäcker Ölz. Der Meisterbäcker Ölz bäckt bekanntlich hinter dem Arlberg, er lässt schwäbische Tugenden in sein Tun fließen – ich kenne sonst keinen Striezel, mit dem man auch Häuser bauen kann. Weil dem Meisterbäcker Ölz hinter dem Arlberg seine world too small wurde, befördert er seine Striezel in den Berg und andrerseits wieder heraus; dann landen sie als Wiener Brötchen in einem grindigen Kaffeehaus, das aber dafür urgemütlich ist. In einem grindigen Kaffeehaus können Sie stundenlang sitzen und tratschen, meistens über die aktuelle Tagespolitik, beispielsweise über das neue Gspusi von diesem Sarkozy. Man muss dem ja gratulieren, der Nachfolger von diesem Donald Trump geworden zu sein. Und das mit dem Hintergrund des Einwandererkindes.
Tatsächlich ist Sarkozy Österreicher. In einem deutschen Ungarn-Reiseführer las ich einmal, dass man auf der Fahrt nach Ungarn zur Einstimmung unbedingt in Wien einen Zwischenstopp einlegen muss, weil Wien quasi Vorort von Budapest. Ich bin allerdings der Meinung, dass man auf der Fahrt nach München in Salzburg Zwischenstopp einlegen muss. Erstens sind in Salzburg die Weißwürste besser und frischer und zweitens bäckt auch in Salzburg Meisterbäcker Ölz. In Salzburg stehen auch deutlich mehr Kirchen herum, obwohl Salzburg keinen Papst hat, sondern nur den Bischof Laun. Der ist aber auch nicht von schlechten Eltern.
Findet in Salzburg im Sommer Niederschlag statt, dann ist der weich und samtig, auf keinen Fall prasselig oder hagelig wie in Restösterreich. Im Winter ist das genauso. Liegen die Temperaturen tief genug, sparen die Salzburger ihre Niederschläge und stapeln sie auf ihren Dächern. Das kommt von den schlechten Zeiten, als die Salzburger Christen, die die Geschichte mit der Maria nicht so ernst nahmen, aller Dinge beraubt und zu den Sarkozys verjagt wurden. Auf Kuba ist es ja so, dass die Töchter und Söhne Fidel Castros ihre Schweine auf den Dächern sparen. Verunglückt eines, ersparen sich die Leute den Metzger. Stürzen dagegen in Salzburg die Ersparnisse vom Dach, brauchen die Leute eine Rechtsschutzversicherung. Zur Sicherheit für zufällige oder regelmäßige Passanten werden Warnungen angebracht: Vorsicht Dachlawine! Den Karibik-Kommunisten ist das völlig wurscht und sie verzichten auf die Geborgenheit eines demokratischen Rechtsstaates ebenso wie auf Online-Durchsuchungen.