Tausende demonstrierten in Wien für Carola Rackete

2.600 Demonstrant_innen solidarisieren sich Dienstagabend mit der Seenotretterin Carola Rackete in Wien.
2.600 Demonstrant_innen solidarisieren sich Dienstagabend mit der Seenotretterin Carola Rackete in Wien.

Die Kapitänin Carola Rackete ist das aktuelle und gegenwärtig bekannteste Opfer der rassistischen und post-neo-faschistischen Politik in der Region Italien. In vielen Städten des Kontinents gehen Menschen dagegen auf die Straße – Antirassismus ist und bleibt Fuß- und Handarbeit.
In Wien waren es Dienstagabend rund 2.600 Demonstrant_innen, die sich mit der Seenotretterin Carola Rackete solidarisch erklärten.

Carola Rackete fiel nur einem Projekt der italienischen Post-Neo-Faschisten zum Opfer. Der Turiner Squat Asilo Occupato (1995 – 2019), anfangs ein Freiraum für Kunst und Kultur war bis Februar auch ein sicherer Ort für Refugees, bevor die Repression den allmächtigen Terrorismus-Hebel ansetzte. Beim Mailänder Nachbarschaftskomitee Comitato habitanti Giambellino-Lorrenteggio (2014 – Dezember 2018), das auch gegen Zwangsräumungen kämpft, kam der beliebte Mafia-Hebel zum Einsatz. Bei Rackete war es der völlig absurde Kriegsvorwurf (der spätabends fallen gelassen wurde und zur vorläufigen Freilassung führte) und der Vorwurf der Zusammenarbeit mit professionellen Fluchthelfer_innen (weiterhin aufrecht). Ähnlich wie bei der Kapitänin Pia Klemp. Oder erinnern wir uns an die inszenierte Kriminalisierung des abgesetzten linken Bürgermeisters von Riace, Domenico Lucano.
Der deutsch-nationalistische Hype #FreeCarola vernebelt den Blick auf das große, rechtsextreme Gesamte. Wer heute von der Unabhängigkeit der Justiz redet, sei an die folgenschwere Rote-Roben-Kampagne Berlusconis erinnert – eine Schablone für die „Justizreformen“ der Rechten in der Region Polen und Ungarn…

„It is not a war against injustice and poverty, but against the poor.“

Comitato habitanti Giambellino-Lorrenteggio

Ein_e Sprecher_in der Kundgebung forderte nicht nur die Freilassung Racketes, sondern die Freilassung aller politischen Gefangenen. Vielleicht dachte sie dabei an die Repression mit der die extreme Rechte das Land momentan überzieht. Wir denken dabei an die sogenannte Bleierne Zeit, als die staatliche Repression alles was nur irgendwie nach Operaismus roch, mit konstruierten Vorwürfen in den Knast warf: Binnen kurzer Zeit an die 20.000 Menschen.

Eine Zusammenfassung zur Repression gegen politische Aktivist_innen aus dem anarchistischem Spektrum wurde heute auf dem Info-Portal barrikade veröffentlicht.

Deshalb: #FreeCarola, #FreeThemAll !

#FreeSilvia
#FreeBoba
#FreeRobert
#FreeNAT
#FreeBeppe
#FreeStecco
#Free….

Link:
Über die Küfa des Comitato habitanti Giambellino-Lorrenteggio mit Fotos (italienisch) https://www.laterratrema.org/2017/06/le-vene-aperte-del-giambellino/


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