google knipst grenada das licht aus

suche auf wikipedia
suche auf wikipedia

er zündete bei tage ein licht an und sagte: „Ich suche einen Menschen“. dieser satz, der dem altgriechischen philosph diogenes zugeschrieben wird, trifft zweitausend jahre später auf mehr menschen denn je zu. das internet ist weniger eine fundgrube, als eine grube, in die die suchenden fallen.

vor einigen jahren führte der suchmaschinenmonopolist google seine personalisierte suche ein. die revolutionäre änderungen des suchparadigmas im internet wurde erstaunlich wenig wahrgenommen. google masst sich seit 2009 an, zu wissen, was für mich, für dich, für Sie, sie, ihn und es relevant und bedeutend ist. ob google bei der suche nach diogenes einen buchverlag, eine taverne oder einen griechischen philosphen auswirft, unterliegt einem (unbekannten) algorithmus, der auf grund anderer durchgeführter suchen, dem geografischen standort von dem die suche aus durchgeführt wird oder im kulturellen kontext der sprache der suchenden. google schafft auf diese weise wirklichkeiten.

aber keine angst. google missbraucht sein allumfassendes wissen nicht: dafür steht die konzernmission „don’t be evil“.

mitte februar warf scroogle.org sein handtuch. der betreiber, ein einzelkämpfer gegen – seltsam – wikipedia und – weniger seltsam – google, Daniel Brandt, schaltete seine nicht einmal zwei handvoll große server-farm, mit der er google-ergebnisse ungefiltert täglich mehr als 300.000 user_innen bereit stellte, auf off. der kapitulation brandts ging angeblich nicht nur eine breitseite an gezielten anfragen auf die scroogle-server voran, die die server einknicken liessen, sondern auch einige gezielte massnahmen von google gegen seinen fast-namensvetter scroogle. scroogle kam wahrscheinlich mit der antispam-richtlinie von google in konflikt, sagt google auf anfrage der tech-site betabeat.

da hilft kein beten, wenn solche digitalen naturgesetze walten.

der metaphysik des internets folgend, verlor google auch seine suchergebnisse zu scroogle.org, wie die zeit berichtete. eine lästige laus im dicken fell des monopolisten weniger. und so gratulieren wir google zu dem erfolg, fast wie damals, als wir alle den USA, nach dem erfolgreichen blitzkrieg gegen grenada, zujubelten.

doppelplusungut.

links:

www.startpage.com eine suchmaschine, die ebenfalls auf den suchergebnissen von google aufsetzt und keine persönlichen daten speichert. die treffer können über einen anonymisierten proxy besucht werden. nutzer_innen von security addons, wie z.b. convergence für mozilla firefox, müssen diese evtl. deaktivieren, weil das sicherheitszertifikat auf die betreiberfirma ixquick ausgestellt ist und nicht auf startpage.com.

https://www.eff.org/deeplinks/2012/02/how-remove-your-google-search-history-googles-new-privacy-policy-takes-effect anleitung, wie die google-such-historie gelöscht werden kann.

uebers meer