Als weltweit die Stahlindustrie kollabierte und die Politik der OPEC den
Ölhahn zudrehte, begann wenig später der Wald zu kränkeln. Und danach
das Parteiensystem. Und später …
Überall tote Bäume, das Erzgebirge nahezu waldfrei. Eine herzerfrischende Debatte, ob das Waldsterben nun eine ins psychopathische weisende Fiktion oder der Anfang vom Ende der Welt sei, beherrschte nicht nur das Feuilleton, sondern damals auch noch den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Die Waldsterbengrenze verlief nicht nur zwischen Sprachbarrieren, sie verschob auch die gesellschaftlichen Koordinaten einer absterbenden Industriegesellschaft. Nicht die Klassengrenzen bestimmten den Standpunkt in der Diskussion, vielmehr verlief sie zwischen den Systemerhalter_innen, dem produzierenden Kapital und ihren Lohnabhängigen, und den Systemfeinden. Wirtschaftsfeindlich, leistungsfeindlich, nützliche Idiot_innen, im Solde aller möglichen Feinde des freien Westens, jawoll, so waren sie.
„Wir stehen am Vorabend einer Revolution“, diese Überzeugung vertritt Jean Ziegler gegenüber der Schweizer Wochenzeitschrift woz.
Der 77-jährige Jean Ziegler hört das Gras wachsen, eine Fähigkeit, die nach Karl Marx allen Revolutionär_innen eigen sein muss. „Am Vorabend einer Revolution“ weiterlesen