Der alte Gaul bog langsam um die Kurve zwischen zwei ebenerdigen Häusern. Das eine Haus bildete mit seinem Fundament, das mit einer personenhohen Mauer hintaus Richtung Fluss verlängert war, die sichtbare Grenze zwischen den beiden Grundstücken und ließ auf keine allzu freundliche Nachbarschaft schließen. Die Hufschläge knirschten oder – vielmehr – schliffen nun nicht mehr, als der Wagen von der betonierten Hauptstraße in den unbefestigten Innenhof gezogen war. Der Kutscher hing halb vom Wagen und regte sich nicht, auch dann nicht als das Pferd auf dem winzigen Anwesen halt gemacht hatte.
„Herr Richard, die Rechten und die Ratten“ weiterlesenSpenden wider den nationalistischen Rassismus
Mehr als 5.000 Tote durch Covid19 in der Region Österreich alleine. Infizierte, im Spital aufgenommen Erkrankte, wie viele benötigen intensivmedizinische Behandlung, darüber wird penibel Buch geführt. Mediale rassistisch-klassistische Zuweisungen inklusive.
Doch wie viele Menschen sterben vor den Grenzen dieses Staates? Wie viele sterben an den vorgelagerten Grenzen, weil die Balkanroute geschlossen wurde? Wie viele erleiden durch Hunger, Polizeibrutalität und rassistische Verfolgungen bleibende körperliche Schäden und (zusätzliche) psychische Traumata? Die Verwalter_innen des Erbes der extrem rechten Regierungsvergangenheit haben dafür zwar keine Buchhalter_innen-Rechenmaschinen, aber marketingtechnische Buzzwords, wie z.B Pull-Effekt.
„Spenden wider den nationalistischen Rassismus“ weiterlesenHi bei uebersmeer.org – In eigener Sache
Der lange ausgeklügelte, mit Bauplänenen aus den tiefsten Schichten des WWW ausgestattete und eben aus diesen Gründen nie angekündigte Umzug auf die .org-Domain ist beinahe geschafft. Btw ein Lockdown-Kollateral-Effekt.
Auch wenn es immer schwerer fällt, das Web als globalen, grenzenlos Raum zu nutzen und in ihm nach eigenen Vorstellungen hierarchielos zu leben, sind kleine Veränderungen immer noch möglich: Sich nationalistischen (Domain-)Politiken entziehen, beispielsweise, oder aber sich bei einer solidarischen Serverinfrastruktur einzumieten.
Was fehlt sind noch ein paar Privacy-Einstellungen, wie die lästigen Google Fonts los zu werden. Empfohlen sei an dieser Stelle das Firefox Addon noscript (alternativ Privacy Badger) zu installieren – oder besser noch das Tor Browser Bundle – und gstatic.com (fonts.gstatic.com) auf untrusted zu setzen. Damit wird das Nachladen der Schriften verhindert, spart Bandbreite und verhindert, dass Infos an Google gesendet werden, welche Seiten jemensch so besucht.
Analyse-Tools waren hier nie installiert. Serverseitig werden aber im Gegensatz zu früher keine IP-Adressen mehr gespeichert. Mit Ausnahme von einschlägigen Bots, davon sollten allerdings alle anderen gar nichts merken.
Have a nice day / night und bleibt gesund!
Hauptsache deutsch, Nikolo und türkis
„Ich möchte ein Guter sein, also wähle ich ANTIFA“ wird in dieser Wahlplakat-Intervention dem Spitzenkandidaten der Sozialdemokratischen Partei in die Sprechblase gelegt.
Für die Wahlentscheidung, falls person sich an dieser demokratischen Posse überhaupt beteiligen möchte, die eine halbe Million Menschen, die hier leben, von der Wahl ausschließt, zur Erinnerung:
Den Lueger sprengen!
An beinahe jeder Ecke findet sich in der Stadt Wien ein Detail, das auf die antisemtische und nazistische Vergangenheit hinweist. Aber nur wenige sind so prominent und derart penetrant sichtbar wie das Lueger-Denkmal.
Einer Kunstaktion, die das Karl Lueger-Denkmal zur Schande der Stadt erklärte, ist es zu verdanken, dass nun Bewegung in die Debatte zu kommen scheint, wie es entfernt werden soll.
„Den Lueger sprengen!“ weiterlesen
Die Straße antwortet der ÖVP Wien
Im subjektiven Ranking, welche Wahl-Plakate am meisten von der Straße kommentiert wurden, hält bis zum Wahlkampffinale die blau eingefärbte Türkis-Truppe den einsamen Spitzenplatz. Und das obwohl offensichtlich verschönerte Plakate rasch ausgetauscht wurden. Dort wo Politik für das reiche 1 Prozent gemacht wird, mangelt es auch nicht am Geld.
Wer sich kein Buffet für ein paar tausend Euro von einem Glücksspielkonzern sponsern lässt, ist selber daran schuld.
Für welche Interessen diese Partei steht, merkt auch die Straße.
„Die Straße antwortet der ÖVP Wien“ weiterlesen
Die Geschichte der Seenotrettung. Eine Erinnerung.
Das Vorgehen der Europäischen Union wird noch verbrecherischer. Während die Repression gegen Antifaschist_innen, die Anwendung sogenannter Terrorgesetze gegen Umwelt- und Klimaaktivist_innen, willkürliche Polizeigewalt gegen Protestierende oder anlasslose permanente Überwachungsmaßnahmen in den EU-Staaten immer häufiger zum Einsatz gebracht werden, nimmt das durch EU-Politiken verursachte Leid von Menschen auf der Flucht außerhalb und innerhalb der EU immer verheerendere Ausmaße an.
Diese Entwicklung ist kein Zufall. An ihr wird seit Jahrzehnten kontinuierlich gearbeitet. Je mehr möglich ist, desto mehr wird auch umgesetzt.
„Die Geschichte der Seenotrettung. Eine Erinnerung.“ weiterlesenDie Nikolaus-to-Prison-Pipeline
Noch heute erzählt ein Elternteil wie schwer das gewesen sei, mit diesen Geschenken bei allen möglichen Festen. In der Schule, privat in der Familie und mit Verwandten. Nikolaus war eines der sinnfreiesten und im Kontext mit dem sogenannten Krampusfest, für uns Kinder die bedrohlichste Zeit des ganzen Jahres. Darüber täuschten auch die zu erwartenden Süßigkeiten nicht hinweg.
Egal, ob in Bildungsanstalten oder beim Einkauf, in diesen dunklen Dezember-Tagen war immer und überall eine Konfrontation mit diesen sonderbar verkleideten Gestalten zu erwarten. Immer und überall war damit zu rechnen, dass sich fremde Erwachsene über dich beugten und mit gekünstelter tiefer Stimme Fragen an dich richten, die ich schon als kleiner Mensch als unzulässige Grenzüberschreitung empfand.
„Ganz Wien hasst die ÖVP“
Vor wenigen Jahren hätte diese Leistung der Wiener ÖVP kaum jemensch zugetraut.
Was sich Rechtsextreme in unzähligen „Einzelfällen“ mit faschistischem Sch(w)eiß verdient haben, gelingt der türkisen ÖVP quasi über Nacht:
Die Zuschreibung der Straße als „rassistische Partei“.
Die systematische Verrohung Europas – zur Aufnahme Kroatiens in den Schengen-Raum
Am 22. Oktober erkannte die EU-Kommission, dass die Region Kroatien reif für den Schengen-Raum sei. Da der so genannte Schengen-Raum de facto nicht mehr existent ist und dessen Nicht-Existenz alle halben Jahre weiter prolongiert wird, könnte diese „Beförderung“ der Region Kroatien in einen virtuellen Raum mit einiger Belustigung zur Kenntnis genommen werden.
Tatsächlich muss das Gegenteil der Fall sein.
Denn das europäische Grenzregime forderte wieder ein Todesopfer. Ein junger Flüchtling starb im Grenzgebiet der Region Slowenien-Kroatien an Erschöpfung.