Seit dem gewaltsamen Tod der couragierten Kurdin Mahsa Amini in den Händen der iranischen Sicherheitskräfte, reißen die Proteste gegen das Regime nicht mehr ab. Warum im Gegensatz zu früheren Aufständen dem Patriarchat ihre Niederschlagung nicht mehr gelingen mag, könnte auch an der unmenschlichen Erfahrung mit der dystopischen iranischen Wirklichkeit zusammenhängen.
Die Nikolaus-to-Prison-Pipeline
Noch heute erzählt ein Elternteil wie schwer das gewesen sei, mit diesen Geschenken bei allen möglichen Festen. In der Schule, privat in der Familie und mit Verwandten. Nikolaus war eines der sinnfreiesten und im Kontext mit dem sogenannten Krampusfest, für uns Kinder die bedrohlichste Zeit des ganzen Jahres. Darüber täuschten auch die zu erwartenden Süßigkeiten nicht hinweg.
Egal, ob in Bildungsanstalten oder beim Einkauf, in diesen dunklen Dezember-Tagen war immer und überall eine Konfrontation mit diesen sonderbar verkleideten Gestalten zu erwarten. Immer und überall war damit zu rechnen, dass sich fremde Erwachsene über dich beugten und mit gekünstelter tiefer Stimme Fragen an dich richten, die ich schon als kleiner Mensch als unzulässige Grenzüberschreitung empfand.
Die neue EU e-privacy Verordnung bringt noch mehr Überwachung
Bis zur Jahresmitte wurde über die geplante eprivacy-Verordnung der Europäischen Union vielfach berichtet. Insbesondere große Medienhäuser warnten davor, dass die geplante Verordnung die globalen Internet-Konzerne begünstigen würde
Doch nun, eine Woche vor der Abstimmung im EU-Parlament, ist es seltsam still geworden.
La Quadrature du Net, eine französische NPO mit Fokus auf Rechte und Freiheiten im Netz, startete eine Kampagne gegen die e-privacy-Verordnung. Aber nur in der geplanten Form.
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Gemeint sind wir alle
[Update 2015-09-01]
Die österreichische Innenministerin (Anm.: Name austauschbar) zeigt sich „nicht überrascht„. Sie spricht nicht über das Wetter, die Klimaerwärmung ihre Ursachen und Folgen. Ist auch nicht ihre Zuständigkeit. Sie spricht nicht über die von der Troika verursachten sozialen Katastrophen in Griechenland, die immer mehr Refugees in diesem Land schon wieder zur Flucht aus existenzbedrohlichen Umständen zwingt. Die Innenministerin spricht auch nicht über die imperialen Kriege im Nahen und Mittlern Osten, die desaströsen Folgen der Klimakatastrophe in der Sahelzone. Das wäre auch zu komplex für ein kleinkariertes Land.
Die ÖVP gelobte in den 1990er-Jahren den Staat wie ein Unternehmen zu führen. Was die ÖVP dabei verschwieg und wir heute erkennen: Der Staat sollte wie ein Unternehmen in den Bankrott geführt werden. Das überflüssige Kapital sucht schließlich Anlagemöglichkeiten.
Merksatz: Den Schulden auf der einen Seite, stehen immer die Gewinne auf der anderen Seite gegenüber. „Gemeint sind wir alle“ weiterlesen
Ubuntu Phone, ein Geschenk an die Datensammler*
[Update 2017/06/15: https://www.uebersmeer.org/2017/in-13-schritten-zu-einem-aktuellen-bq-aquaris-e4-5-ubuntu-touch/]
Jahrelanges Warten hat sich für mich nicht ausgezahlt. So viel vorweg.
Wer sich vom Ubuntu Phone eine Ansage gegen Bevormundung und für Freiheit und Privacy erwartet, wird herb enttäuscht. Wer allerdings ein Phone sucht, bei dem nichts falsch gemacht werden kann, ein Handy ohne komplizierte und tief verschachtelte Menüstrukturen, wird möglicherweise sehr gut bedient. Damit ist die Positiv-Liste fast schon fertig.
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Politisches Komplott mit umstürzlerischen Zielen
Egal wohin das Auge reicht: Allerorts wird mit viel Verve, erstaunlicher Liebe zum Detail und schier unbegrenzten Budgets an der Vernichtung, Vertreibung, Inhaftierung von Alles und Allem gearbeitet, das nicht in ein atemnoteng geschnürtes Korsett einer kleinen, spießigen Welt passt.
Das erstaunt nicht wirklich. Seit Jahrhunderten läuft das Werkl. Die Eliten brocken die Suppe ein, die Massen jubeln, und die bedrohlichen, die kriminellen, die anderen Anderen sollen sie auslöffeln. Das hält in jedem Fall schadlos. Bis auf den Ausnahmefall, wenn die bösen Anderen stur und uneinsichtig sind oder sich gar erdreisten, in den Anderen, uns und unsere fürsorglichen Eliten zu sehen. Dann stehen wir vor einem veritablen Auslöffel-Problem. Da hilft kein zurück. Kein Gott. Kein Kaiser. Kein Vaterland.
Mit Verlust ist zu rechnen. „Politisches Komplott mit umstürzlerischen Zielen“ weiterlesen
Das war 1. Mai 2014
600 Leute fanden sich zur MayDay 2014 am Wiener Columbusplatz ein, um ihrem Protest gegen die [Stadt]Politik Ausdruck zu verleihen. Inzwischen ist manifest, was vor Jahren als harmloses Projekt der Stadterneuerung begonnen wurde: Eine abgeschottete Gesellschaft, die sich im Einvernehmen mit Spekulationsgeschäften und Akkumulationsstrategien zu befinden wähnt und ihre lächerlichen Habseligkeiten mit Überwachungswahn und Polizeimethoden glaubt, absichern zu können. Doch das Nützlichkeitdogma und die damit verbunden Verwertungsstragien beginnen an den Rändern der sogenannten Mittelschicht einzudringen.
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Friedrich, du wirst beobachtet!
Empörung hatte über die letzten Jahren eine unerfreuliche Konjunktur. Nicht nur wegen immer wieder auf den Nachrichtentabloids präsentierter Skandale, sondern auch deshalb, weil Empörung an sich so schön ist. Unmittelbar. Wir spüren, wie sich das Innere einen Weg nach außen bahnt, und da draußen passiert – heureka! – nichts. Keine konkreten Adressat_innen, keine unausweichlichen Resistenzen, keine Strategie, kein Plan. Wir spielen alle eine Rolle. Wenigstens auf Twitter. Leb wohl Freiheit, uns geht es nun besser.
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Geleaktes sowjetisches Geheimdokument aufgetaucht
Die Befreiung der Androidin aus dem Google-Gefängnis
Mein konkret gewordener politischer Aktionismus resultierte dieser Tage in einer erfolgreichen Befreiung einer Androidin.
Nicht einmal die schlimmsten Verfolgungsträume reichen an die Wahnwelt einer Google Androidin heran. Die erstmalige Aktivierung des Phones oder Tablets startet, wenn keine SIM-Card eingelegt ist, mit
1. dem Eingabefeld für den WLAN-Zugang.
Riskiert man* die Bekanntgabe endet der sinnhafte Gebrauch des Teils, wenn
2. kein Google-Account angegeben wird.
Nach ein paar Stunden Recherche über www.etools.ch, der Suchmaschine meiner Wahl, sind die Infos zusammengetragen, um eine Androidin aus dem Google-Gefängnis zu befreien.
Keine Anleitung, ein Erlebnisbericht.
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